Das Thema Kindeswohlgefährdung – Sexualisierte Gewalt an Mädchen und Jungen ist ein gesellschaftliches Querschnitts-Problem, dem sich auch der organisierte Sport als wichtiger Teil unserer Gesellschaft stellen muss und auch tatsächlich stellt.
Es ist unser Schutzauftrag als Verein sowie als Trainerin oder Trainer, eine gewaltfreie Atmosphäre zu schaffen, die Mitglieder und Mitarbeiter/innen für das Thema sexualisierte Gewalt an Mädchen und Jungen im Sport aufzuklären und zu sensibilisieren. Zum Schutzauftrag für die besonders zu schützende Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen gehört es ebenso Maßnahmen zur Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport zu erarbeiten, diese zu kennen und innerhalb unserer Vereinsstruktur zu verankern.
Schon früh hat der TV Asseln sich des Themas angenommen und bereits 2011 die ersten Schritte in diesem Gebiet unternommen. Wir haben durch die gemeinsame Erarbeitung eines Ehrenkodex für alle Übungsleiter und Vorstandsmitglieder abteilungsübergreifend den Grundstein gelegt, um dieses Thema anzugehen. Nicht, weil es Vorfälle in unserem Verein gegeben hat, sondern präventiv aktiv zu werden.
Mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen der Stadt Dortmund und dem TV Asseln in 2015 erfolgte der nächste Schritt. Hierzu wurden für alle Vorstandsmitglieder, Übungsleiter und Helfer die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses (§ 72 a SGB VIII) verpflichtend, um als Vorstand oder Übungsleiter aktiv werden zu können.
Die regelmäßige Aus- und Weiterbildung unserer aktiven und angehenden Übungsleiter sind weitere Schritte. Jeder neu auszubildende Übungsleiter nimmt verpflichtend an einer Impulsveranstaltung zum Thema „Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport“ innerhalb der Übungsleiterausbildung teil.
Mit der Verabschiedung des Konzepts „Schweigen schützt die Falschen – Präventions- und Interventionskonzept zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport“ hat die Mitgliederversammlung des TV Asseln im Januar 2020 einen weiteren Schritt unternommen mit dem der Verein die Aufnahme im „Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport“ beantragt hat.
Das Qualitätsbündnis hat sich zum Ziel gesetzt, sexualisierter Gewalt im Sport wirksam vorzubeugen und diese zu bekämpfen. Dazu werden maßgeschneiderte Qualitätsstandards zur Prävention und Intervention gemeinsam entwickelt und innerhalb der Vereinsstruktur installiert. Dazu zählen auch entsprechende Verhaltensregeln für Trainer, Übungsleiter und Betreuer.
Zentraler Gedanke dahinter ist die enge Vernetzung und der Transfer von Fachwissen. Die wesentlichen Ziele des Qualitätsbündnis sind:
- Entstehung eines NRW weiten Bündnisses von Verbänden und Vereinen gegen sexualisierte Gewalt
- Prävention von sexualisierter Gewalt als besonderes Qualitätsmerkmal in Sportvereinen verankern
- Vorbeugung sexualisierter Gewalt
- Sportvereine dabei unterstützen, die Prävention sexualisierter Gewalt in ihrem Verein zu verankern; eine Kultur der Achtsamkeit zu entwickeln
- Entwicklung von Qualitätsstandards zur Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sportverein
Weitere Informationen zum Qualitätsbündnis: LSB NRW – Themen – Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport
Fragen und Antworten zum Kinder- und Jugendschutz im Sportverein sind im Elternkompass des LSB NRW zu finden.